"Braucht M-V einen Digitalen Zwilling?" - Ergebnisse des Workshops
25.06.2025 // Am 17. Juni 2025 trafen sich Interessenten, Anwender und Entwickler von Digitalen Zwillingen im Amt für Geoinformation, Vermessungs- und Katasterwesen (AfGVK) des Landesamtes für innere Verwaltung M-V (LAiV M-V) zu einem Workshop in Präsenz zum Thema "Braucht M-V einen Digitalen Zwilling?". Es gab eine rege Teilnahme von Vertretern der Ministerien, der Landesbehörden, der Landkreise sowie der freien Wirtschaft.
Der Leiter des AfGVK, Dr. Jörg Rubach, stimmte in seiner Begrüßung in die Thematik Digitaler Zwilling ein. Anschließend gab es interessante Vorträge zu vielseitigen Anwendungsfeldern und anschaulichen Praxisbeispielen. So präsentierte Dr. Lutz Ross von der virtualcitysystems GmbH ein Potpourri an Anforderungen und Beispielen Digitaler Zwillinge in der kommunalen Praxis. Dr. Sebastian Quasinowski von der LandPlan OS GmbH verdeutlichte mit einer computerspielähnlichen Passage-Plattform den Nutzen Digitaler Zwillinge zur Planung von Energielandschaften. Fanny Mundt vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr M-V durchleuchtete das Thema aus Sicht des Straßenbaus, Kai Jütte von der Landesforst M-V führte die Anforderungen aus der Forstwirtschaft auf und Andreas Lehrmann von der Vermessungs- und Geoinformationsbehörde des LK LUP und der LH SN zeigte Beispiele einer Stadtverwaltung. Ebenfalls thematisiert wurden Standards und technische Herausforderungen von Digitalen Zwillingen. Die DIN SPEC 91607 als Standarddokument für den Einsatz Digitaler Zwillinge in Städten und Kommunen stellte Christer Lorenz des GeoMV e. V. vor, Sven Baltrusch vom AfGVK informierte über den Sachstand des Digitalen Geobasiszwillings der AdV und Juliane Peters vom AfGVK veranschaulichte das Potential von Schrägluftbildern zur Qualitätssteigerung von 3D-Modellen. Zu den Anforderungen an Digitale Zwillinge aus Sicht der IT referierte Marco Zehner von der DVZ M-V GmbH.
In den anschließenden Gruppenarbeiten durften die Teilnehmenden aktiv bei der Erarbeitung von Anforderungen an den Digitalen Geobasiszwilling mitwirken. Diese Möglichkeit der Mitgestaltung wurde von den Teilnehmenden gerne genutzt. Dank ihrer fleißigen Mitarbeit konnte viel zusammengetragen werden.
Parallel zu den Vortragssessions und Gruppenarbeiten wurde den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben, sich selbst mittels einer VR-Brille in die Welt eines Digitalen Zwillings zu begeben. Außerdem wurde die VC Map 3D-Webkarte für die Visualisierung, Analyse und Simulation von 3D-Stadt-Modellen im Internet live an einem Rechner vorgestellt.
Am Ende der Veranstaltung konnte die Frage nach der Notwendigkeit eines Digitalen Zwillings mit einem leichten Ja beantwortet werden. In vielen Aufgabenfeldern werden von den Teilnehmern Potentiale für Digitale Zwillinge gesehen, i.d.R. fehlt jedoch noch die zwingende Notwendigkeit zur Umsetzung. Die Anforderungen an den Digitalen Zwilling hängen von der jeweiligen Aufgabenstellung des einzelnen Anwenders ab. Einig waren sich die Teilnehmer über eine möglichst hohe Genauigkeit, Aktualität und Kompatibilität der Daten für den Digitalen Geobasiszwilling. Das AfGVK bot seine Kooperation für gemeinsame Entwicklungen und Standardisierungen an.
Im kommenden Jahr soll in einem Folge-Workshop zum Thema Digitaler Zwilling ein neuer Sachstand bei den Herausforderungen und Möglichkeiten präsentiert werden. Der genaue Termin hierfür wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Hier finden Sie die Vorträge zum Workshop "Braucht M-V einen Digitalen Zwilling?".