Baugenehmigungen in Mecklenburg-Vorpommern 2024
Historischer Tiefstand bei Baugenehmigungen – Nur Rostock mit Zuwachs
Im Jahr 2024 wurde in Mecklenburg-Vorpommern der Bau von 3.129 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern mitteilt, waren das 37,4 Prozent oder 1.866 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Damit sank die Zahl der Baugenehmigungen auf einen historischen Tiefstand. Weniger neue Wohnungen gab es seit Beginn der Zeitreihe 1997 noch nie. In den Zahlen sind die Baugenehmigungen für Wohnungen sowohl in neuen als auch in bestehenden Gebäuden enthalten.
Beim Vergleich der Landkreise und kreisfreien Städte weist lediglich die Hanse- und Universitätsstadt Rostock einen leicht gegenläufigen Trend auf. Hier nahm die Zahl der genehmigten Wohnungen um 4,1 Prozent (um 24 auf 610) gegenüber dem Vorjahr zu.
In den im Jahr 2024 in Mecklenburg-Vorpommern genehmigten Wohnungen sind 2.618 Wohnungen in neu errichteten Wohngebäuden enthalten. Das waren 40,3 Prozent oder 1.768 Neubauwohnungen weniger als im Vorjahr. Dabei wurden im 1. Halbjahr 2024 mit 52,4 Prozent der genehmigten Wohnungen etwas mehr Genehmigungen erteilt als im 2. Halbjahr (47,6 %).
Die Zahl der Baugenehmigungen für Gebäude ging bereits im Jahr 2023 um insgesamt 25,9 Prozent bzw. 1.179 auf 3.377 Baugenehmigungen gegenüber dem Vorjahr zurück. 2024 gab es einen erneuten Einbruch gegenüber dem Vorjahr, diesmal um 36,2 Prozent (-1.223 auf 2.154).
Nach Gebäudearten betrachtet ging 2024 im Neubau die Zahl der Baugenehmigungen bei Einfamilienhäusern um 51,6 Prozent (-734 auf 689) am stärksten zurück. Bei Zweifamilienhäusern waren es -44,5 Prozent (-122 auf 152 Wohnungen). Etwas weniger stark zurückgegangen ist die Anzahl der Baugenehmigungen bei Mehrfamilienhäusern (um -31,7 Prozent bzw. -734 auf 1.578).
Rund zwei Drittel (60,3 Prozent) der im Jahr 2024 genehmigten Neubauwohnungen in Deutschland entstehen in Mehrfamilienhäusern. Nicht ganz ein Drittel (26,3 Prozent) der genehmigten Neubauwohnungen entfiel auf Einfamilienhäuser. Weitere 5,8 Prozent betrafen Wohnungen in Zweifamilienhäusern sowie 7,6 Prozent auf Wohnungen in Wohnheimen.
Auch die neuen Bauvorhaben bei Nichtwohngebäuden lagen im Jahr 2024 niedriger als 2023. Nichtwohngebäude sind zum Beispiel Fabrikgebäude und Lagerhallen, Büro- und Verwaltungsgebäude oder landwirtschaftliche Betriebsgebäude. Der Rückgang betrug 33,9 Prozent (-218 auf 425).
Die Zahl der gemeldeten Baugenehmigungen ist ein wichtiger Frühindikator für die zukünftige Bauaktivität. Aufschluss über die tatsächliche Entwicklung der Bautätigkeit und des Bauüberhangs (genehmigte, aber noch nicht fertiggestellte Bauvorhaben) im Jahr 2024 gibt die Zahl der gemeldeten Baufertigstellungen, die das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern voraussichtlich im Juli 2025 veröffentlichen wird.
Weiterführende Informationen zum Thema Bautätigkeit finden Sie auf den Internetseiten des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern unter https://www.laiv-mv.de/Statistik/Zahlen-und-Fakten/Wirtschaftsbereiche/Bauen/. Der Statistische Bericht "Baugenehmigungen in Mecklenburg-Vorpommern" (Kennziffer: F213J 2024 00) kann kostenfrei im PDF- und XLSX-Format heruntergeladen werden.
Weitere Auskünfte erteilt Herr Dr. Henry Lewerentz, Telefon 0385 588-56042.