Hilfen und Beratungen für junge Menschen nach dem Achten Sozialgesetzbuch (SGB VIII) haben im Jahr 2022 in Mecklenburg-Vorpommern einen Höchststand erreicht. Wie das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern mitteilt, gab es insgesamt 20.594 Hilfen und Beratungen für junge Menschen. Das waren 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr mit 20.116 Hilfen (inkl. sonstige Hilfen zur Erziehung nach § 27 SGB VIII) und 15,4 Prozent mehr als im Jahr 2016 (17.852). 

Den stärksten Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr gab es bei der Eingliederungshilfe für seelisch behinderte junge Menschen nach § 35a SGB VIII mit 11,5 Prozent, bzw. 209 Hilfen mehr als im Vorjahr. Angestiegen ist auch die Anzahl bei der Erziehungsberatung nach § 28 SGB VIII. Hierzu zählen alle von Beratungsdiensten durchgeführten Erziehungs- und Familienberatungen, präventive Angebote sind nicht enthalten. Insgesamt waren das 5.034 Erziehungsberatungen, das sind 8,2 Prozent mehr als im Vorjahr (4.652). Bei der Einzelbetreuung nach § 30 SGB VIII betrug er 2,8 Prozent (2.523). 

Fast 90 Prozent der jungen Menschen waren im Jahr 2022 unter 18 Jahre (23.293), etwa jeder fünfte davon im Alter von 12 bis unter 15 Jahren (4.999). Zu den Hilfen und Beratungen gehören Erzieherische Hilfen, Eingliederungshilfen für seelisch Behinderte junge Menschen nach § 35a SGB VIII und Hilfen für junge Volljährige. Diese Hilfen und Beratungen werden jungen Menschen unter 18 Jahren sowie jungen Volljährigen, die zwischen 21 und 26 Jahre alt sind, gewährt. 

Auch die Anzahl der im Jahr 2022 begonnenen Hilfen und Beratungen war mit 8.496 Hilfen höher als in den Vorjahren. Gegenüber 2021 betrug die Zunahme 4,5 Prozent und gegenüber 2016 waren es 8,1 Prozent mehr. Am häufigsten wurden Erziehungsberatungen begonnen (3.213), gefolgt von Sozialpädagogischer Familienhilfe (1.476) und Einzelbetreuung (1.177). 

Ausgaben für Kinder- und Jugendhilfe 

Bei den Ausgaben für die Kinder- und Jugendhilfe, die sowohl die Ausgaben für Einzel- und Gruppenhilfen und andere Aufgaben nach dem SGB VIII als auch die Ausgaben für Einrichtungen umfasst, zeigen sich gegenüber dem Jahr 2021 Mehrausgaben von 97 Millionen EUR, das entspricht einem Plus von 8,4 Prozent. Insgesamt wurden nach Angaben des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2022 rund 1,25 Milliarden EUR für Kinder- und Jugendhilfe ausgegeben. 

Knapp 70 Prozent der Ausgaben (rund 868 Millionen EUR) entfiel auf die Kindertagesbetreuung. Das sind 8,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Bereich Hilfe zur Erziehung, Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche, Hilfe für junge Volljährige und vorläufige Schutzmaßnahmen machte 23,2 Prozent der Ausgaben für die Kinder- und Jugendhilfe aus (rund 291 Millionen EUR). Das sind 6,6 Prozent bzw. 18 Millionen EUR mehr als 2021.

Weiterführende Informationen zum Thema Kinder- und Jugendhilfe finden Sie auf den Internetseiten des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern unter Kinder- & Jugendhilfe. Der Statistische Bericht „Kinder- und Jugendhilfe in Mecklenburg-Vorpommern – Teil 2: Erzieherische Hilfe, Eingliederungshilfe, Hilfe für junge Volljährige sowie Ausgaben und Einnahmen 2022“ (Kennziffer K5132 2022 00) kann kostenfrei im PDF- und XLSX-Format heruntergeladen werden.

Weitere Auskünfte erteilt Frau Darlin Victoria Böhme, Telefon 0385 588-56413.