Gemeindefinanzen 2022
Steuereinnahmen der Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern erneut gestiegen
Im Jahr 2022 erhöhten sich die Steuereinnahmen der Kernhaushalte der Gemeinden und Gemeindeverbände Mecklenburg-Vorpommerns wie bereits im Vorjahr nach dem coronabedingten Rückgang 2020 wieder deutlich. Wie das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern mitteilt, betrugen die kommunalen Steuereinnahmen laut Kassenstatistik 1 584 Millionen EUR und stiegen damit um 145,6 Millionen EUR (+ 10,1 Prozent) zum Vorjahr an.
Die bedeutendste Steuereinnahmequelle der Kommunen ist nach wie vor die Gewerbesteuer, die nach Abzug der Gewerbesteuerumlage 694,3 Millionen EUR betrug. Nachdem im Vorjahr schon eine Erhöhung um 112,7 Millionen EUR (+ 23,2 Prozent) festzustellen war, ist 2022 eine Zunahme der Gewerbesteuereinzahlungen um 95,5 Millionen EUR (+ 15,9 Prozent) zu verzeichnen.
537,0 Millionen EUR (+ 10,7 Prozent) erhielten die Kommunen des Landes als Gemeindeanteil an der Einkommensteuer. Dritthöchste Steuereinnahmequelle war mit 191,6 Millionen EUR (+ 1,7 Prozent) die Grundsteuer B, die auf das Eigentum an bebauten und bebaubaren Grundstücken, inklusive Gebäude und Wohnungen, erhoben wird. Der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer sank dagegen um 9,4 Prozent auf 111,4 Millionen EUR. Mit der Grundsteuer A, die für land- und forstwirtschaftlich genutzte Grundstücke fällig wird, gelangten 18,0 Millionen EUR (- 0,1 Prozent) in die Kassen der Städte und Gemeinden.
Bei den vergleichsweise geringen Einzahlungen aus den anderen gemeindlichen Steuern sind die Corona-Auswirkungen zum Teil sichtbar: Während es mit 15,3 Millionen EUR Zweitwohnungssteuer (+ 11,9 Prozent) und 7,2 Millionen EUR Hundesteuer (+ 2,1 Prozent) erneut einen Zuwachs zum Vorjahr gab, stiegen die Einnahmen aus der Vergnügungssteuer nach einem deutlichen pandemiebedingten Rückgang in den Jahren 2020 um 29,0 Prozent und 2021 um 42,1 Prozent auf 7,3 Millionen EUR an. Trotz dieser Steigerung um 94,2 Prozent erreichten die Werte noch nicht die Größenordnung vor der Corona-Pandemie (2018: 9,2 und 2019: 9,1 Millionen EUR). Die sonstigen örtlichen Steuern, zu denen die Übernachtungssteuern zählen, konnten nach großen Rückgängen in den beiden Vorjahren einen Anstieg um 141,5 Prozent auf 1,5 Millionen EUR verbuchen.
Weiterführende Informationen zum Thema „Öffentliche Finanzen“ finden Sie auf den Internetseiten des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern unter https://www.laiv-mv.de/Statistik/Zahlen-und-Fakten/Gesellschaft-&-Staat/Oeffentliche-Finanzen-und-Personal/ . Der Statistische Bericht "Gemeindefinanzen in Mecklenburg-Vorpommern 01.01. bis 31.12.2022" (Kennziffer L223 2022 44) kann kostenfrei im PDF- und XLSX-Format heruntergeladen werden.
Weitere Auskünfte erteilt Frau Heidi Knothe, Telefon 0385 588-56432.