2014: Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,6 Prozent
Nach Berechnungen des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, dem auch das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern angehört, ist das Bruttoinlandsprodukt, umfassender Ausdruck für die volkswirtschaftliche Gesamtleistung, in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt um 1,6 Prozent angestiegen. Dies sind erste vorläufige Regionalergebnisse zur Entwicklung der Volkswirtschaft für das Jahr 2014 sowie erste Ergebnisse nach Revision 2014. Im Durchschnitt der neuen Länder (ohne Berlin) stieg das Bruttoinlandsprodukt um 1,4 Prozent, im früheren Bundesgebiet (einschließlich Berlin) sowie im Bundesdurchschnitt jeweils um 1,6 Prozent. An der Gesamtwirtschaftsleistung Deutschlands hatte Mecklenburg-Vorpommern mit einem Bruttoinlandsprodukt von 38 477 Millionen EUR einen Anteil von 1,3 Prozent.
Die Bruttowertschöpfung des Produzierenden Gewerbes stieg 2014 preisbereinigt gegenüber dem Vorjahr stark um 4,7 Prozent an. Innerhalb dieses wichtigen Bereiches der Gesamtwirtschaft wiesen sowohl das Verarbeitende Gewerbe als auch das Baugewerbe ein Wachstum auf. Im Verarbeitenden Gewerbe nahm die Bruttowertschöpfung kräftig um 8,1 Prozent (Bundesdurchschnitt: + 2,2 Prozent; neue Länder: + 3,2 Prozent; alte Länder: + 2,1 Prozent), im Baugewerbe um 2,4 Prozent (aber Bundesdurchschnitt: + 3,7 Prozent; neue Länder: + 3,8 Prozent; alte Länder: + 3,7 Prozent) zu. Das Verarbeitende Gewerbe hat einen Anteil an der Wirtschaftsleistung des Landes von 11,8 Prozent, das Baugewerbe von 6,5 Prozent.
Einen leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung wies 2014 auch der Dienstleistungsbereich aus (+ 0,4 Prozent), während es hier dagegen im Bundesdurchschnitt zu einem Wachstum um 1,3 Prozent kam (neue Länder: + 0,6 Prozent; früheres Bundesgebiet: + 1,4 Prozent). Positiv innerhalb des Gesamtbereichs war die Entwicklung im Unterbereich Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister einschließlich Grundstücks- und Wohnungswesen mit + 0,7 Prozent (Bundesdurchschnitt: + 1,4 Prozent). In den Unterbereichen Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation (+ 0,3 Prozent; Deutschland: + 1,6 Prozent) sowie Öffentliche und sonstige Dienstleister einschließlich Erziehung und Gesundheit (+ 0,2 Prozent; Deutschland: + 1,1 Prozent) kam es nur zu einem geringen Anstieg.
Im Bereich Land- und Forstwirtschaft einschließlich Fischerei stieg die Bruttowertschöpfung ebenfalls an (+ 3,5 Prozent; neue Länder: + 7,4 Prozent; alte Länder: + 5,3 Prozent). Der Anteil an der Gesamtwirtschaftsleistung beträgt hier aber nur 3,1 Prozent.
Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Jahr 2014 um 0,2 Prozent - und damit wesentlich langsamer als das Bruttoinlandsprodukt - gegenüber dem Vorjahr. Das hatte eine preisbereinigte Steigerung des Bruttoinlandsprodukts je Erwerbstätigen in Mecklenburg-Vorpommern um 1,3 Prozent zur Folge (Durchschnitt der neuen Länder ohne Berlin + 1,2 Prozent; früheres Bundesgebiet: + 0,6 Prozent). Das Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen je Erwerbstätigen erreichte 2014 somit 77,3 Prozent des Bundesdurchschnitts (2013: 76,9 Prozent). Das waren 52 595 EUR je Erwerbstätigen. Je geleisteter Arbeitsstunde der Erwerbstätigen wurden 36,80 EUR Bruttoinlandsprodukt erarbeitet, das waren nur 0,1 Prozent mehr als 2013. Hier stieg die insgesamt geleistete Arbeitszeit um 1,5 Prozent. Je Arbeitsstunde wurden nunmehr 74,1 Prozent (2013: 74,2 Prozent) des Bundesdurchschnitts erreicht.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Frau Dr. Margit Herrmann, Telefon 0385 588-56041.
Exkurs Revision 2014:
Einführung des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 2010 (ESVG 2010) in die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen auf nationaler und regionaler Ebene zum 1. September 2014, d. h. Überarbeitung der Ergebnisse aller Jahre. Die Einführung des ESVG 2010 führt bei der Berechnung des Bruttoinlandsproduktes zu methodischen und konzeptionellen Änderungen. Die quantitativ bedeutsamsten sind die geänderte Behandlung von Forschung und Entwicklung sowie von militärischen Waffensystemen als Investitionen. Die Revisionsarbeiten konzentrierten sich darüber hinaus auch auf die Prüfung und Einarbeitung von vorhandenen und neuen Datengrundlagen.