„Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich 2019“ erschienen
Heute erscheint eine neue Ausgabe der Publikation „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich“. In dieser Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder wird in Anlehnung an die gestern vorgestellte OECD-Veröffentlichung „Bildung auf einen Blick“ eine Auswahl international standardisierter Bildungsindikatoren von der frühkindlichen Bildung über die Schulen und die Hochschulen bis hin zum lebenslangen Lernen auf Ebene der Länder Deutschlands dargestellt. Dies ermöglicht eine Einordnung der länderspezifischen Ergebnisse im nationalen und internationalen Kontext.
Hohe Bildungsbeteiligung der 2- bis 6-Jährigen in Mecklenburg-Vorpommern: Die frühkindliche Bildung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklungs- und Lernchancen von Kindern und kann somit den gesamten Bildungsverlauf positiv beeinflussen. 2017 besuchten 89 Prozent der 2-Jährigen eine Kinderkrippe (Elementarbereich). Damit verzeichnet Mecklenburg-Vorpommern im deutschlandweiten Vergleich nach Thüringen und Brandenburg die höchste Bildungsbeteiligung von Kindern dieser Altersgruppe. Auf Bundesebene besuchten lediglich 66 Prozent der 2-Jährigen eine Kinderkrippe. Bei den 3-Jährigen lag die Bildungsbeteiligung hierzulande bei 94 Prozent und damit leicht über dem Bundesdurchschnitt von 91 Prozent. Ab einem Alter von vier Jahren bis zum Schuleintritt besuchten in Mecklenburg-Vorpommern 96 Prozent der altersgleichen Kinder eine Einrichtung des Elementarbereichs, dieser Anteil entsprach genau dem bundesweiten Durchschnitt.
Kleinere Klassen im Primarbereich und Sekundarbereich I als im Bundesdurchschnitt: Mecklenburg-Vorpommern wies im Primarbereich mit 20 Schülern je Klasse eine niedrigere Klassenstärke auf als im bundesweiten Mittel (21 Kinder). Im Sekundarbereich I waren im deutschlandweiten Vergleich die Schulklassen in Mecklenburg-Vorpommern am kleinsten. Während hierzulande die durchschnittliche Klassengröße bei 21 Schülern lag, wurden im Bundesdurchschnitt 24 Kinder in einer Klasse unterrichtet.
Die jährlichen Ausgaben für Bildungseinrichtungen je Schüler und Studierenden im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt je Einwohner waren im Jahr 2016 in Mecklenburg-Vorpommern mit 37 Prozent die zweithöchsten bundesweit und lagen deutlich sowohl über dem Durchschnitt Deutschlands von 25 Prozent als auch über dem OECD-Durchschnitt von 26 Prozent.
In Deutschland leben immer mehr Hochqualifizierte: Fast jeder Dritte (29 Prozent) konnte im Jahr 2018 ein abgeschlossenes Studium bzw. eine Meister-, Techniker- oder Erzieherausbildung vorweisen. Vor zehn Jahren betrug der Bundesdurchschnitt noch 25 Prozent. Aber nicht alle Länder verzeichnen diese positive Entwicklung: Der Anteil der Hochqualifizierten sinkt in den neuen Flächenländern, darunter auch in Mecklenburg-Vorpommern. Hier besitzen aktuell 25 Prozent der Bevölkerung einen Abschluss im Tertiärbereich - im Jahr 2008 waren es noch 27 Prozent.
Das Bildungsniveau der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern wird nachhaltig durch die nach wie vor starke Abwanderung von Jüngeren nach der Ausbildung beeinflusst: Unter den 25- bis unter 34-jährigen Landeskindern finden sich 24 Prozent mit einem tertiären Abschluss, deutlich weniger als im bundesweiten Mittel (32 Prozent) und im OECD-Durchschnitt (44 Prozent). Die Älteren weisen ein deutlich höheres Bildungsniveau als die Jüngeren auf: In der Altersgruppe der 55- bis unter 64-Jährigen liegt der Anteil an Hochqualifizierten bei 30 Prozent und somit über dem bundesweitem Durchschnitt von 26 Prozent. Viele der heute Älteren haben in der ehemaligen DDR hochwertige Bildungsabschlüsse erworben.
Die heute herausgegebene neue Ausgabe der Veröffentlichung „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich“ finden Sie im Statistikportal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder unter www.statistikportal.de oder auf den Seiten unseres Statistischen Amtes unter www.statistik-mv.de.
Weitere Auskünfte vermittelt Frau Loretta Siegmann, Telefon 0385 588-56411.