Zensus in Mecklenburg-Vorpommern

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Ergebnisse des Zensus 2022

Wie viele Menschen leben hier? Wie wohnen und arbeiten sie? Diese Fragen beantworten die Ergebnisse des Zensus 2022.

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Presse­informationen

Informationen rund um die Veröffentlichungen und Veranstaltungen des Zensus in Mecklenburg-Vorpommern.

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Zensus-Atlas

Die interaktive karto­graphische Anwendung liefert Ergebnisse zu Bevölkerung, Gebäuden und Wohnungen auf Basis von Gitterzellen.

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Zensus

Ein Zensus ermittelt grundlegende Informationen zur Bevölkerung über beispielsweise den Wohnort, das Alter und das Geschlecht. Viele politische Entscheidungen beruhen auf dieser soliden Datengrundlage. Beispiele sind der Länderfinanzausgleich oder die Wahlkreiseinteilung bei Wahlen. Damit Politik und Verwaltung faktenbasiert in die Zukunft planen können, sind auch verlässliche Ergebnisse des Zensus zum Gebäude- und Wohnungsbestand, zur Wohnsituation, zum Zusammenleben in Haushalten und Familien sowie zu Arbeitsmarkt und Bildung wichtig.

Registergestützter Zensus

In den Jahren 2011 und 2022 wurde in Deutschland ein registergestützter Zensus durchgeführt, d. h. ein Großteil der Daten wurde bereits aus Verwaltungsregistern – vor allem Melderegistern – gewonnen. Für die Bürgerinnen und Bürger ist diese Methode belastungsärmer als eine traditionelle Volkszählung. Ergänzend fanden Haushaltebefragungen sowie Erhebungen an Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften statt. Dadurch konnten Über- und Untererfassungen, sogenannte „Karteileichen“ und „Fehlbestände“, in Verwaltungsregistern aufgedeckt und zur Ermittlung einer realitätsgerechten Einwohnerzahl statistisch korrigiert werden.

Da es keine flächendeckenden Register zum Gebäude- und Wohnungsbestand gibt, wurde neben der Bevölkerungsbefragung eine Gebäude- und Wohnungszählung durchgeführt. Hier erfolgte eine Befragung der Eigentümerinnen und Eigentümer oder Verwaltungen von Gebäuden mit Wohnraum, bewohnten Unterkünften sowie Wohnungen.

Registerzensus

Die Methode des Zensus soll schrittweise hin zu einem registerbasierten Verfahren (Registerzensus) weiterentwickelt werden. Mit dem bisherigen Ansatz lassen sich die steigenden Anforderungen der nationalen und europäischen Datennutzerinnen und -nutzer nicht mehr erfüllen. Zukünftig sollen Register und vorhandene Datenbestände noch stärker als bisher zum Einsatz kommen. Dadurch sollen zusätzliche Befragungen reduziert werden, sodass die Bevölkerung entlastet wird. Leitgedanke ist das Once-Only-Prinzip: Benötigte Informationen sollen zukünftig nur dort bei den Bürgerinnen und Bürgern abgefragt werden, wo sie nicht bzw. nicht in ausreichender Qualität oder Detailtiefe bereits in der Verwaltung oder Statistik vorliegen.

 

Wohnsitzanalyse und dessen Ziele

Aktuell erproben die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder neue Methoden zur Durchführung eines stärker registerbasierten Zensus in Deutschland. Ziel ist es u.a. wohnortgenaue Bevölkerungszahlen aus bestehenden Verwaltungs- und Statistikdaten weitestgehend automatisiert ermitteln zu können. Hierzu ist die eindeutige Bestimmung einer Hauptwohnung für jede Person notwendig. Allerdings kann in einzelnen Fällen maschinell keine eindeutige Festlegung der Hauptwohnung vorgenommen werden. Im Rahmen der sogenannten Wohnsitzanalyse werden diese Personen angeschrieben und um Auskunft über ihre Hauptwohnung zum Stichtag 15. Mai 2022 gebeten.

Nach § 8a des Registerzensuserprobungsgesetzes (RegZensErpG) werden bundesweit 100.000 Personen für die Wohnsitzanalyse befragt.

Die Ergebnisse der Wohnsitzanalyse dienen der Erprobung einer neuen Zensusmethodik zur Ermittlung der Bevölkerungszahlen und werden nur innerhalb des Statistischen Verbundes und des Bundesministeriums des Innern analysiert.

Es werden ausschließlich aggregierte Gesamtergebnisse des Methodentests Bevölkerung und der Wohnsitzanalyse in Methodenberichten einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Diese werden nach Abschluss des Projekts zu gegebener Zeit veröffentlicht.

Die Ergebnisse des Zensus 2022 werden in der Zensus Datenbank der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder bereitgestellt.

Schmuckbild zum Thema Ziele und Nutzen des Zensus.Details anzeigen
Schmuckbild zum Thema Ziele und Nutzen des Zensus.

Die im Zensus zu er­hebenden Daten liefern Infor­mationen für drei Ziele:

1. Er­mitt­lung der amt­lichen Ein­wohner­zahl, diese bildet die Be­messungs­grund­lage, u. a. für:

  • Finanz­ausgleich (Länder; Kommunal)
  • EU-Förder­gelder
  • Kommunale Planung
  • Einteilung der Wahl­kreise
  • Sitz­ver­teilung in Gemeinde­räten und Kreis­tagen oder im Bundes­rat
  • Ein­wohner­zahlen fließen in viele statis­tische Kenn­zahlen ein, z. B. Brutto­inlands­produkt (BIP) pro Kopf

2. Erfassung von sozio­­demo­­grafischen Merk­­malen:

  • Bereit­stellung von Planungs­größen bspw. für Bedarfs­planungen von Kinder­gärten, Schulen, Studien­plätzen oder Einrichtungen für ältere Menschen

3. Gewinnung von Angaben zu Wohnungen und Gebäuden

  • Grund­lage für wohnungs­politische Entscheidungen und Maß­nahmen in der Raum­planung

Praxisbeispiele

Wärmebedarfsanalyse

Ermittlung des Wärmebedarfs von Wohngebäuden in Baden-Württemberg

Für die Energie­­wende spielt der Wärme­­bedarf in Deutsch­land eine ent­scheidende Rolle. Etwa die Hälfte des gesamten End­energie­­verbrauchs wird für den Wärme­­sektor benötigt. Eine wichtige Rolle kommt dabei der Ver­besserung der Energie­effizienz von Gebäuden zu. Um Energie­­einspar­­konzepte ent­­wickeln zu können, ist die Ermittlung des Wärme­­bedarfs vor Ort notwendig.

Träger: Landes­­anstalt für Umwelt des Landes Baden-Württemberg

Genutzte Zensus-Daten: Grund­lage für die Berechnung des Wärme­­bedarfs im Wärme­­bedarfs­­atlas sind u. a. Daten des Statistischen Landes­amts Baden-Württem­berg aus dem Zensus 2011 zu Gebäude­­typ, Bau­­alter und Wohn­­fläche.

www.energieatlas-bw.de

Stadtentwicklung

Beobachtungen und Ausblick zum Wohnungsmarkt in Bayern

Die staatliche Wohn­­raum­­förderung in Bayern wird immer um­­fassender, um dem wachsenden Bedarf an Wohn­­raum gerecht zu werden. Dabei gilt es, die bereit­­gestellten Mittel effizient ein­zusetzen. Das setzt um­fassende Kennt­nisse des regional unter­­schiedlichen Wohnungs­­marktes voraus – die der Wohnungs­­markt­­bericht mithilfe des Zensus liefert.

Träger: Bayerische Landes­­boden­­kredit­anstalt (Förder­­institut der Bayerischen Landes­bank)

Genutzte Zensus-Daten: Basis der Analyse sind Daten aus dem Zensus 2011 zu Bevölkerungs­­stand, Wohnungs­­bestand, Wohn­­flächen, Wohnungs­­leerstand, Anzahl Privat­­haushalte und Haushalts­­größe.

https://bayernlabo.de/

Wohnungsmarktbeobachtung

Wohnungsmarktprofile in Niedersachsen und NRW

Wohnungs­markt­beobachtungen informieren und beraten zu den Ent­wicklungen an den Wohnungs­märkten in allen Kommunen. Um auf Trend­veränderungen reagieren zu können, benötigen die wohnungs­wirtschaft­lichen Akteure in Nieder­sachsen und NRW eine solide Informations­basis. Die Wohnungs­markt­profile bieten diese detaillierten Informationen dank des Zensus bis auf Gemeinde­ebene.

Träger: NRW.Bank (Förderbank des Landes NRW) & NBank (Förder- und Investitions­bank des Landes Niedersachsen)

Genutzte Zensus-Daten: Zur Erstellung der einzelnen Profile werden Angaben zu Bevölkerungs­stand, Wohnungs­bestand und Art der Wohnungs­nutzung aus dem Zensus 2011 genutzt.

www.nrwbank.de

www.nbank.de

Leerstandsstudie

Wohnungsleerstände in Deutschland

2011 wurden erstmals auch Wohnungs­leer­stände im Zensus erfasst. Auf dieser Basis wurden erfolg­reich erprobte Strategien und Maß­nahmen im Um­gang mit Wohnungs­leer­ständen in stark schrumpfenden Regionen Deutschlands recherchiert. Eine Übersicht von Lösungen im Umgang mit Wohnungs­leer­ständen kann so bei der Leer­stands­bewältigung vor Ort helfen.

Träger: Wüstenrot Stiftung Durch­führung: Technische Universität Kaiserslautern

Genutzte Zensus-Daten: Als Grundlage für die Studie wurden u. a. folgende Daten aus dem Zensus 2011 genutzt: Wohnungs­leerstand, Bevölkerungs­stand und Baualters­struktur.

www.ru.unikl.de

Energiewende

Abstandsregeln für Windräder

Die Debatte um den Gesetz­gebungs­prozess rund um Mindest­abstände von Wind­rädern zu Wohn­häusern wurde auch an­hand von Visuali­sierungen geführt, die auf­zeigen sollen, wie viele Flächen für die Nutzung weg­fallen würden. Unter anderem anhand von Zensus-Daten wurden z. B. alle Gebiete in Deutschland ermittelt, in denen sich zu jener Zeit in einem Um­kreis von 1.000 Metern um Raster­zellen mindestens zwei Einwohner­innen und/oder Einwohner befanden.

Genutzte Zensus-Daten: Zur Darstellung der Aus­wirkungen wurden u. a. folgende Daten aus dem Zensus 2011 genutzt: Bevölkerungs­stand, Wohnungs­bestand, Anzahl Privat­haushalte und Haushalts­größe.

www.spiegel.de

Online-First-Strategie

Zensus 2022, Anmeldung zum Fragebogen auf dem Smartphone.Details anzeigen
Zensus 2022, Anmeldung zum Fragebogen auf dem Smartphone.

Sie haben die Möglichkeit, Ihren Fragebogen einfach, schnell und unkompliziert online auszufüllen.

Sie haben die Möglichkeit, Ihren Fragebogen einfach, schnell und unkompliziert online auszufüllen.

Beim Zensus 2022 wurde eine Online-First-Strategie verfolgt. Das hatte sowohl für Auskunft­gebende als auch für die Statis­tischen Ämter Vor­teile.

  • ressourcen­schonender
  • Intuitive Nutzer­führung erleichterte das Ausfüllen der Frage­bogen
  • Filter­funktionen im Online­frage­bogen beschleunigten das Aus­füllen
  • geringere Fehler­quote, da bereits bei der Ein­gabe der Daten auf Voll­ständigkeit und Plausi­bilität geprüft wurde
  • schnelleres und effizienteres Be­arbeiten für die Statis­tischen Ämter

Die amtliche Statistik hatte sich auf die zu­nehmende Nutzung von mobilen End­geräten ein­gestellt und die Melde­verfahren für ver­schiedene End­geräte (Desktop-Rechner, Tablets, Smartphones etc.) optimiert. Die Meldung erfolgte dabei sicher und direkt über die zentrale Internetseite des Zensus unter www.zensus2022.de.

Alternativ konnte auch ein Frage­bogen auf Papier bereit­gestellt werden, wenn eine Online-Meldung aus ver­schiedensten Gründen nicht möglich war.