Öffentliche Schulden 2024

Schulden des Öffentlichen Gesamthaushaltes in M-V betragen 10,2 Milliarden EUR

Nr.92/2025  | 21.10.2025  | StatA MV  | LAiV - Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern

Nach Angaben des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern betrugen die Schulden des Öffentlichen Gesamthaushaltes (Land, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich ihrer Extrahaushalte) zum Jahresende 2024 beim nicht öffentlichen Bereich 10,2 Milliarden EUR. Zum nicht öffentlichen Bereich zählen Kreditinstitute sowie der sonstige inländische und ausländische Bereich (zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland), wobei letzterer für den öffentlichen Gesamthaushalt in Mecklenburg-Vorpommern nicht von Bedeutung ist. Somit ist nach einer deutlichen Schuldensenkung von 850 Millionen EUR im Jahr 2023 (-8,5 Prozent) eine deutliche Schuldenerhöhung im Jahr 2024 von 12,2 Prozent bzw. 1,1 Milliarden EUR festzustellen.

Die Schuldenerhöhung im Landeshaushalt fiel mit 10,9 Prozent (+788 Millionen EUR) von 7,2 Milliarden EUR im Jahr 2023 auf 8,0 Milliarden EUR im Jahr 2024 in Mecklenburg-Vorpommern deutlich höher als der Bundesdurchschnitt aus (+2,1 Prozent). Wesentliche Ursache dafür war die Reduzierung von Schulden beim öffentlichen Bereich und die anschließende Kreditaufnahme beim nicht-öffentlichen Bereich. Hintergrund dafür war die geänderte Anlagestrategie des landeseigenen Sondervermögens „Versorgungsfonds des Landes Mecklenburg-Vorpommern“. Hierbei wurden Schuldtitel des Landes in Höhe von 1,3 Milliarden EUR getilgt und durch Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich refinanziert. Die Wertpapierschulden erhöhten sich dadurch um 33,3 Prozent, während die Kredite um 3,7 Prozent abnahmen. Kassenkredite von Kreditinstituten benötigte das Land wie in den Vorjahren nicht. Der Schuldenstand des Kernhaushaltes des Landes erhöhte sich absolut betrachtet um 794 Millionen EUR, der Schuldenstand der Extrahaushalte des Landes sank dagegen um 6,1 Millionen EUR.

Deutschlandweit gestiegen ist auch die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände insgesamt (+10,3 Prozent). Die kommunale Verschuldung umfasst in Mecklenburg-Vorpommern die Schulden der Gemeinde-, Amts- und Landkreishaushalte und verzeichnete eine Erhöhung um 17,2 Prozent (+324 Millionen EUR) auf 2,2 Milliarden EUR. Festzustellen ist ein Anstieg der Investitionskredite um 14,8 Prozent auf 2,0 Milliarden EUR. Auch die bei Kreditinstituten aufgenommenen Kassenkredite, die zur Überbrückung vorübergehender Kassenanspannungen zur Liquiditätssicherung dienen, sind nach neun Jahren erstmals wieder gestiegen: von 156 Millionen EUR auf 225 Millionen EUR. Die Schulden der kommunalen Kernhaushalte erhöhten sich um 226 Millionen EUR, der Schuldenstand der kommunalen Extrahaushalte um 98 Millionen EUR.

Die Sozialversicherungen unter Landesaufsicht sind in Mecklenburg-Vorpommern erneut schuldenfrei.

Weiterführende Informationen zum Thema Öffentliche Finanzen, Personal, Steuern finden Sie auf den Internetseiten des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern unter https://www.laiv-mv.de/Statistik/Zahlen-und-Fakten/Gesellschaft-&-Staat/Oeffentliche-Finanzen-und-Personal/. Der Statistische Bericht "Schulden der öffentlichen Haushalte 2023" (Kennziffer: L313 2024 00) kann kostenfrei im PDF- und XLSX-Format heruntergeladen werden.

Weitere Auskünfte erteilt Frau Heidi Knothe, Telefon 0385 588-56432.