Selbstständige in Mecklenburg-Vorpommern

Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der EVS gesucht

Nr.40/2023  | 25.05.2023  | StatA MV  | LAiV - Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern

Für die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) werden noch teilnahmebereite Haushalte gesucht, die für statistische Zwecke drei Monate lang ihre Ausgaben z. B. per App dokumentieren. Zur Wahrung der Repräsentativität der Statistik werden bestimmte Haushaltstypen benötigt. Insbesondere sucht das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern noch Selbstständige, die an der Erhebung teilnehmen. Die Teilnahme wird mit mindestens 100 EUR prämiert. Aber auch alle anderen Haushalte sind weiterhin aufgerufen an der EVS teilzunehmen. 

Anhand der Ergebnisse des Mikrozensus, der größten amtlichen Haushaltsstatistik im Land, kann das Statistische Amt das folgende Portrait über die Selbstständigen in Mecklenburg-Vorpommern zeichnen. 

Im Jahr 2021 waren in Mecklenburg-Vorpommern 774 300 Personen erwerbstätig. Davon waren 64 900 Personen selbstständig. Dies entspricht einer Selbstständigenquote von 8,4 Prozent. Im Bundesdurchschnitt waren 8,6 Prozent der Erwerbstätigen selbstständig. Die meisten Selbstständigen haben schon Erfahrungen gesammelt bevor sie selbstständig wurden. Die Selbstständigenquote bei den unter 35-Jährigen lag bei nur 3,0 Prozent. Bei den 35 bis unter 45-Jährigen waren 7,2 Prozent der Erwerbstätigen selbstständig. Noch höher war sie bei den 45 bis unter 55-Jährigen mit 11,5 Prozent. Auch bei den 55 bis unter 65-Jährigen liegt die Selbstständigenquote mit 9,7 Prozent oberhalb des Durchschnitts (8,4 Prozent). Ein Beleg dafür, dass Selbstständige deutlich häufiger über das 65ste Lebensjahr hinaus arbeiten als abhängig Beschäftigte, liefert auch die altersspezifische Selbstständigenquote dieser Gruppe. Die Selbstständigenquote bei den über 65-Jährigen lag bei 31,9 Prozent. Fast jeder dritte über 64-Jährige, der erwerbstätig war, war selbstständig. 

Die meisten Selbstständigen sind Männer. Ihr Anteil liegt bei 64,3 Prozent. Die Hälfte der Selbstständigen hat keine Beschäftigten angestellt. Der Anteil der Soloselbstständigen ist bei den Männern mit 46,1 Prozent niedriger als bei Frauen mit 57,4 Prozent. 

Selbstständige arbeiten durchschnittlich 42,0 Stunden pro Woche. Das sind 16,0 Prozent mehr als abhängig Beschäftigte, die auf eine Wochenarbeitszeit von 36,2 kamen. Dies liegt vor allem daran, dass viele Selbstständige besonders lange arbeiten. Der Anteil der Selbstständigen mit einer Wochenarbeitszeit von mehr als 49 Stunden lag bei 36,1 Prozent. Bei den abhängig Beschäftigten gaben lediglich 3,6 Prozent der Beschäftigten an, mehr als 49 Stunden pro Woche zu arbeiten. Selbstständige, die andere Personen in Ihrem Betrieb beschäftigen, arbeiten länger als Selbstständige ohne Beschäftigte. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit lag bei Soloselbstständigen bei 37,3 und bei Selbstständigen mit Beschäftigten bei 46,7 Stunden. Teilzeitarbeit ist dennoch auch unter Selbstständigen verbreitet. Der Anteil von Selbstständigen, die weniger als 30 Stunden pro Woche arbeiteten war mit 13,8 Prozent sogar etwas höher als bei den abhängig Beschäftigten mit 12,7 Prozent. 

Zwei von fünf Selbstständigen verfügten über ein monatliches Nettoeinkommen von weniger als 1 500 EUR im Monat. Dies entspricht auch dem Anteil der abhängig Beschäftigten in dieser Einkommensklasse. Während jedoch 42,7 Prozent der abhängig Beschäftigten über ein Nettoeinkommen von 1 500 bis unter 2 500 EUR verfügten, waren es bei den Selbstständigen nur 29,0 Prozent. Dies lag an der stärkeren Besetzung der höheren Einkommensklassen. 14,2 Prozent der Selbstständigen hatten ein Nettoeinkommen von 2 500 bis unter 3 500 EUR (abhängig Beschäftigte: 12,2 Prozent) und 16,5 Prozent der Selbstständigen mehr als 3 500 EUR (abhängig Beschäftigte: 4,3 Prozent). Mit 54,6 Prozent verfügten Selbstständige ohne Beschäftigte im Betrieb überproportional oft über geringe Nettoeinkommen von unter 1 500 EUR. Der größere finanzielle Erfolg eines Selbstständigen stellt sich oftmals erst mit der Anstellung von Beschäftigten ein. Während das Risiko über ein geringes Nettoeinkommen von unter 1 500 EUR zu verfügen, bei den Selbstständigen mit Beschäftigten nur bei 26,2 Prozent lag, verdienten 28,5 Prozent der Selbstständige mit Beschäftigten mehr als 3 500 EUR im Monat. 

Im Übrigen rauchten Selbstständige seltener. Der Anteil der Nichtraucher lag mit 82,5 Prozent über dem Nichtraucheranteil bei den abhängig Beschäftigten (70,3 Prozent). Selbstständige hatten mit 25,8 einen etwas geringeren BMI (Body-Mass-Index) als abhängig Beschäftigte mit 26,3. 

Bei Interesse an einer EVS-Teilnahme und für weiterführende Informationen zum Thema Einkommens- und Verbrauchsstichprobe besuchen Sie uns auf den Internetseiten des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern

Weiterführende Informationen zum Thema Mikrozensus finden Sie auf den Internetseiten des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern

Weitere Auskünfte erteilt Herr Martin Axnick, Telefon 0385 588-56421