Qualifizierte Bildungsabschlüsse erhöhen Arbeitsmarktchancen
Höherwertige schul- und berufsbildende Abschlüsse erleichtern den Zugang zu Beschäftigung und höheren Erwerbseinkommen, schützen jedoch nicht von allein vor Erwerbslosigkeit. Nach Mitteilung des Statistischen Amtes bestätigen das erneut die Auswertungen des Mikrozensus 2012 zum Themenkomplex "Beruf und Ausbildung".
Der Vergleich der Erwerbstätigen und der Erwerbslosen im Land bezüglich der allgemein bildenden schulischen und berufsbildenden Abschlüsse bestätigt das erhöhte Risiko von Erwerbslosigkeit bei geringerer Qualifikation. Oder positiv formuliert: Höherwertige schul- und berufsbildende Abschlüsse erleichtern den Zugang zu Beschäftigung, schützen jedoch nicht von allein vor Arbeitslosigkeit.
Im Jahresdurchschnitt 2012 hatten 7,6 Prozent der Erwerbstätigen einen Hochschulabschluss, in der Gruppe der Erwerbslosen hingegen nur 2,3 Prozent. Auch der Anteil an Personen mit Fachhochschulabschluss ist unter den Erwerbstätigen Mecklenburg-Vorpommerns mit 5,2 Prozent höher als unter den Erwerbslosen (3,0 Prozent).
Eine Lehr-/Berufsausbildung hatten 62,9 Prozent der Erwerbstätigen, was den Wert dieser beruflichen Qualifikation verdeutlicht. Allerdings war gleichzeitig der Anteil der Personen mit Lehr-/Berufsausbildung an den Erwerbslosen mit 72,5 Prozent sehr hoch. Vermutlich ist unter den Erwerbslosen mit Lehr-/Berufsausbildung ein höherer Anteil an Personen mit im Ergebnis schlechteren Abschlüssen oder lediglich Anlernausbildung, was aus der Mikrozensus-Stichprobe jedoch nicht ausgewiesen werden kann.
Besonders deutlich fällt der Vergleich der Anteile der Personen ohne beruflichen Abschluss an den Erwerbstätigen und an den Erwerbslosen unseres Landes aus. Zwar stellen Personen ohne beruflichen Abschluss immerhin 8,9 Prozent der Erwerbstätigen und damit eine große Gruppe (67 500 Erwerbstätige), aber ihr Anteil an den Erwerbslosen ist mit 17,1 Prozent (15 800 Erwerbslose) deutlich höher.
Gute und höhere schul- und berufsbildende Abschlüsse korrelieren grundsätzlich auch mit der Erzielung höherer Einkommen. Nettoeinkommen in Höhe von 1 500 und mehr EUR erzielten 11,9 Prozent der Erwerbstätigen mit Hauptschulabschluss, 26,0 Prozent der Erwerbstätigen mit Real- bzw. gleichwertigem Abschluss und 53,3 Prozent der Erwerbstätigen mit Fachhochschul-/Hochschulreife.
Obgleich sich die Ausbildungsstrukturen der erwerbstätigen Frauen und Männer nicht wesentlich von-einander unterscheiden, wird auch in Mecklenburg-Vorpommern die Einkommensrelevanz des Geschlechts deutlich. So erzielten im Jahresdurchschnitt 2012 bei den männlichen Erwerbstätigen 35,9 Prozent Einkommen ab 1 500 EUR (Frauen: 24,4 Prozent) und lediglich 10,0 Prozent der männlichen Erwerbstätigen verdienten weniger als 700 EUR (Frauen: 16,1 Prozent).
Weitere Informationen zum Thema enthält der Statistische Bericht "Beruf, Ausbildung und Arbeitsbedingungen der Erwerbstätigen (Mikrozensus) in Mecklenburg-Vorpommern 2012. Er steht kostenfrei im Internet unter www.statistik-mv.de zur Verfügung. Das Druckexemplar kann schriftlich unter der Bestellnummer A693 2012 01 beim Statistischen Amt Mecklenburg-Vorpommern, Postfach 12 01 35, 19018 Schwerin oder per Telefax 0385 588-56658bzw. E-Mail statistik.vertrieb@statistik-mv.de zum Preis von 4,00 EUR zuzüglich Versandkosten erworben werden.
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