Konjunkturmotor stottert noch infolge der Nachwirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise
Das Bruttoinlandsprodukt, umfassender Ausdruck für die volkswirtschaftliche Gesamtleistung, ist in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2010 infolge der Nachwirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise preisbereinigt nur um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Das ist das Ergebnis aktueller Berechnungen des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, dem auch das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern angehört. Danach stieg das Bruttoinlandsprodukt im Durchschnitt der neuen Länder (ohne Berlin) um 2,0 Prozent, im früheren Bundesgebiet (einschließlich Berlin) um 3,8 Prozent und im Bundesdurchschnitt um 3,6 Prozent. An der Gesamtwirtschaftsleistung Deutschlands hatte Mecklenburg-Vorpommern einen Anteil von 1,4 Prozent (Bevölkerungsanteil: 2,0 Prozent).
Nur sehr schwer in Fahrt gekommen ist 2010 das Verarbeitende Gewerbe. In diesem wichtigen Bereich der Wirtschaft stieg die Bruttowertschöpfung preisbereinigt gegenüber dem Vorjahr nur um 1,6 Prozent. Damit war das Wachstum wesentlich geringer als im Bundesdurchschnitt (+ 11,3 Prozent) bzw. im Durchschnitt des früheren Bundesgebiets einschließlich Berlin (+ 11,4 Prozent). In den neuen Ländern ohne Berlin kam es zu einem Anstieg um 10,3 Prozent. Das Verarbeitende Gewerbe hatte damit nur einen Anteil an der Wirtschaftsleistung des Landes von 10,4 Prozent (bisher höchster Anteil 2007: 12,5 Prozent), im Bundesdurchschnitt war er doppelt so hoch.
Rückläufig war die Entwicklung in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft einschließlich Fischerei (- 3,0 Prozent; neue Länder: - 2,8 Prozent; alte Länder: + 0,4 Prozent) sowie der öffentlichen und privaten Dienstleister (- 1,0 Prozent; neue Länder: - 0,1 Prozent; alte Länder: + 2,5 Prozent). In allen anderen Wirtschaftsbereichen stieg die Bruttowertschöpfung, allerdings langsamer als im Bundesdurchschnitt (siehe 2. Tabelle in der Anlage).
Da die Zahl der Erwerbstätigen (- 0,4 Prozent) im Jahr 2010 leicht rückläufig war und das Bruttoinlandsprodukt geringfügig wuchs, stieg das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen in Mecklenburg-Vorpommern preisbereinigt um 0,6 Prozent. Dieser Anstieg war aber deutlich langsamer als im Durchschnitt der neuen Länder ohne Berlin (+ 1,5 Prozent; aber alte Länder: + 3,3 Prozent). Das Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen je Erwerbstätigen erreichte 2010 79,7 Prozent des Bundesdurchschnitts, das waren 49 173 EUR je Erwerbstätigen.
Je Stunde geleisteter Arbeitszeit erarbeiteten die Erwerbstätigen 2010 ein Bruttoinlandsprodukt von 33,58 EUR, das waren 77,2 Prozent des Bundesdurchschnitts und preisbereinigt 1,0 Prozent weniger als 2009 (neue Länder: - 0,6 Prozent; alte Länder: + 1,2 Prozent). Die geleisteten Arbeitsstunden der Erwerbstätigen waren hierbei gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent angestiegen.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Frau Dr. Margit Herrmann, Telefon 0385 588-56412.