12,1 Prozent im Jahresdurchschnitt krank

Mecklenburg-Vorpommern deutlich unter Bundesdurchschnitt

Nr.26/2011  | 09.03.2011  | StatA MV  | Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern

Wie das Statistische Amt mitteilt, erkranken in Mecklenburg-Vorpommern anteilig weniger Menschen als in den meisten anderen Ländern der Bundesrepublik Deutschland. Nach Ergebnissen der Zusatzbefragung zur Gesundheit der Bevölkerung, die alle 4 Jahre mit dem jährlichen Mikrozensus durchgeführt wird (zuletzt 2009), waren lediglich die Bewohner Hamburgs seltener krank (10,7 Prozent). Der Bundesdurchschnitt lag bei 14,0 Prozent.

Die Frage "Waren Sie in den letzten vier Wochen krank?" beantworteten in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 12,1 Prozent mit "ja". Es war für diese Einstufung unerheblich, ob die Krankheit noch anhielt oder bereits eine Genesung erfolgte. Auch chronisch Kranke rechneten in diesem Sinne zu den Kranken.
Im Ländervergleich hatte Mecklenburg-Vorpommern mit insgesamt 12,1 Prozent hinter Hamburg (10,7 Prozent) den zweitniedrigsten Krankenanteil (Deutschland: 14,0 Prozent).

Auf den ersten Blick verwundert dieses Ergebnis, da insbesondere Ältere häufiger erkranken und in Mecklenburg-Vorpommern der Anteil über 64-Jähriger mit 22,3 Prozent auch 2009 überdurchschnittlich hoch war (Deutschland: 20,8 Prozent über 64-Jährige). Allerdings war eine zweite krankheitsanfällige Altersgruppe (Kinder unter 10 Jahren) in Mecklenburg-Vorpommern mit 7,6 Prozent deutlich unterdurchschnittlich vertreten (Deutschland: 8,4 Prozent).

Das Alter ist eine unbestritten wichtige Einflussgröße auf den Gesundheitszustand, und zwar sowohl bezüglich des Auftretens von Erkrankungen als auch ihrer Dauer.

So sind Kinder erfahrungsgemäß häufig krank: 2009 insgesamt 11,5 Prozent der unter 5-Jährigen und 15,4 Prozent der 5- bis 9-Jährigen. Erkrankten Kinder dieser Altersgruppen, waren sie jedoch zumeist auch schnell wieder gesund: Insgesamt 77,8 Prozent der erkrankten unter 5-Jährigen und 86,5 Prozent der erkrankten 5- bis 9-Jährigen waren nach weniger als zwei Wochen wieder gesund.

In den Altersgruppen Erwachsener bis 65 Jahre betrafen erhöhte Krankenquoten die 50- bis 54-Jährigen (13,8 Prozent) und die 55- bis 59-Jährigen (14,4 Prozent). Wenn Männer und Frauen dieser Altersgruppen erkrankten, dann häufig für längere Zeit: 47,0 Prozent der 50- bis 54-Jährigen und 44,5 Prozent der 55- bis 59-Jährigen benötigten mehr als sechs Wochen zur Genesung.

Bei den Älteren ab 65 Jahren ist ein steter Anstieg der Krankenanteile mit zunehmendem Alter gegeben. Bei den über 74-Jährigen waren 17,3 Prozent im Jahresdurchschnitt krank. 61,1 Prozent der Kranken dieses Alters waren erst nach mehr als sechs Wochen wieder gesund.

Alle 4 Jahre (zuletzt 2009) werden mit dem jährlichen Mikrozensus zirka 8 000 Haushalte im Land um Auskunft zu den sogenannten Gesundheitsfragen gebeten. Entgegen der im Mikrozensus bestehenden Auskunftspflicht ist die Teilnahme am zusätzlichen Frageprogramm Gesundheit freiwillig. Immerhin wurden bei Gesundheitsfragen in Mecklenburg-Vorpommern Antwortquoten von zum Teil deutlich über 75 Prozent erreicht. Das spricht für die Auskunftsbereitschaft unserer Bürger und ermöglicht sichere Aussagen zum Gesundheitszustand und zum Gesundheitsverhalten der Bevölkerung. Befragt wurde kontinuierlich über das gesamte Jahr verteilt, sodass witterungsbedingte Verzerrungen der Ergebnisse zur Gesundheit ausgeschlossen werden können.

Der Statistische Bericht "Krankheiten, Rauchgewohnheiten und BMI der Bevölkerung (Mikrozensus)" wird kostenfrei im Internet unter www.statistik-mv.de zur Verfügung gestellt. Das Druckexemplar kann schriftlich unter der Bestellnummer A473 2009 01 beim Statistischen Amt Mecklenburg-Vorpommern, Postfach 12 01 35, 19018 Schwerin oder per Telefax 0385 588-56909 bzw. E-Mail statistik.vertrieb@statistik-mv.de zum Preis von 4,00 EUR zuzüglich Versandkosten erworben werden.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Frau Frauke Kusenack, Telefon 0385 588-56421.