Aufkommen und Verbleib gefährlicher Abfälle in M-V 2023
Mehr als die Hälfte der gefährlichen Abfälle wird in andere Bundesländer verbracht
312.500 Tonnen gefährliche Abfälle fielen im Jahr 2023 in Mecklenburg-Vorpommern an. Damit erhöhte sich die Menge im Vergleich zum Vorjahr (2022: 311.800 Tonnen) gering um 0,2 Prozent. Gefährliche Abfälle sind Abfälle die Stoffe enthalten, die eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen. Dazu zählen beispielsweise Verpackungen mit Verunreinigungen, blei-, nickel- oder cadmiumhaltige Batterien, Bremsflüssigkeiten, Druckfarben, Klebstoffe und Kunstharze, Leuchtstoffröhren, Photochemikalien oder chlorierte Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle.
Wie das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern weiter mitteilt, wurden die angefallenen gefährlichen Abfälle im Jahr 2023 erstmalig zum größten Teil (54,1 Prozent, 169.100 Tonnen) zur Weiterbehandlung an Entsorger in andere Bundesländer abgegeben. Der größte Abnehmer im Jahr 2023 waren die Anlagen und Lager in Brandenburg (59.800 Tonnen), gefolgt von den Anlagen in Nordrhein-Westfalen (25.100 Tonnen) und Sachsen-Anhalt (21.300 Tonnen).
45,9 Prozent (143.400 Tonnen) der im Jahr 2023 in Mecklenburg-Vorpommern erzeugten gefährlichen Abfälle verblieben im Land und wurden hier der sach- und fachgerechten Zwischenlagerung und/oder Behandlung zugeführt. Im Vergleich zum Vorjahr reduziert sich die Menge damit erheblich um 31,3 Prozent (2022: 208.600 Tonnen).
Der überwiegende Anteil der gefährlichen Abfälle, 59,7 Prozent bzw. 186.600 Tonnen, fiel im Wirtschaftsbereich "Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen" an. Nach Abfallart waren es hier vor allem gefährliche Bau- und Abbruchabfälle, einschließlich Aushub von verunreinigten Standorten (73.700 Tonnen) sowie Abfälle aus Abfallbehandlungsanlagen, öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen sowie der Aufbereitung von Wasser für den menschlichen Gebrauch und Wasser für industrielle Zwecke (64.100 Tonnen). Eine weitere große Menge an gefährlichen Abfällen resultierte im Jahr 2023 aus dem Wirtschaftsbereich "Verkehr und Lagerei" (19,6 Prozent, 61.300 Tonnen).
Methodischer Hinweis:
Die Erhebung erfasst alle in Deutschland erzeugten gefährlichen Abfälle, die der sogenannten Begleitscheinpflicht unterliegen. Diese Abfälle müssen speziellen Entsorgungswegen und -verfahren zugeführt werden, die eine sichere und umweltverträgliche Zerstörung der enthaltenen Schadstoffe gewährleisten. Abfälle aus Privathaushalten unterliegen nicht der Begleitscheinpflicht und sind daher in den Ergebnissen nicht enthalten. Ebenfalls nicht enthalten sind innerbetrieblich entsorgte Abfälle sowie von und nach Deutschland exportierte und importierte Abfälle, die gesondert erfasst werden.
Weiterführende Informationen zum Thema Umwelt finden Sie auf den Internetseiten des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern unter https://www.laiv-mv.de/Statistik/Zahlen-und-Fakten/Gesamtwirtschaft-&-Umwelt/Umwelt/. Der Statistische Bericht "Gefährliche Abfälle in Mecklenburg-Vorpommern sowie grenzüberschreitende Abfallverbringung" (Kennziffer: Q2B3 2023 00) kann kostenfrei im PDF- und XLSX-Format heruntergeladen werden.
Weitere Auskünfte erteilt Frau Steffi Behlau, Telefon 0385 588-56410.