Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen 2022

Nicht wiedergewonnene Schadstoffmengen betrafen das Flussgebiet Warnow/Peene

Nr.111/2023  | 11.12.2023  | StatA MV  | LAiV - Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern

Im Jahr 2022 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 15 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen registriert, bei denen insgesamt 134 500 Liter freigesetzt wurden. Das waren 14 Unfälle weniger als im Jahr zuvor. Wie das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern weiter mitteilt, konnten nur 32,6 Prozent der ausgetretenen Schadstoffe durch sachgerechte Sofort- und Folgemaßnahmen wiedergewonnen, anschließend genutzt oder ordnungsgemäß entsorgt werden. 

Beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen wurden 2022 fünf Unfälle mit einer Schadstofffreisetzung von insgesamt 112 300 Litern gemeldet. Davon konnten nur 21 600 Liter wiedergewonnen werden. Insgesamt 90 700 Liter gelangten als Schadstoffe in die Umwelt, davon 90 500 Liter aus zwei Unfällen mit allgemein wassergefährdenden Stoffen wie Jauche, Gülle und anderen im Wesentlichen in der Landwirtschaft anfallenden Stoffen. Zwei Unfälle betrafen den Austritt von 300 Litern mit geringem Gefährdungspotenzial (Wassergefährdungsklasse 1), von denen aber nur 100 Liter wiedergewonnen wurden.  Ein Unfall mit deutlich wassergefährdenden Stoffen (Wassergefährdungsklasse 2) blieb durch vollständige Wiedergewinnung ohne Folgen für die Umwelt. 

Bei der Beförderung wassergefährdender Stoffe ereigneten sich 10 gemeldete Unfälle. Dabei kam es zu einer Freisetzung von insgesamt 22 200 Litern im Wesentlichen allgemein wassergefährdender Schadstoffe. Die Austrittsmenge konnte vollständig und damit ohne Belastung der Umwelt wiedergewonnen werden. 

Das Flussgebiet Warnow/Peene war 2022 von den Unfällen betroffen, bei denen wassergefährdende Stoffe nicht wiedergewonnen werden konnten. Hier kam es zu insgesamt 90 700 Liter Schadstoffaustritt in die Natur und somit zu Umweltbelastungen. 

Die Ursachen für die 15 Unfälle mit Wassergefährdung im Jahr 2022 konnten in 7 Fällen nicht geklärt werden; in 6 Fällen waren es Verhaltensfehler und in 2 Fällen waren Materialmängel ursächlich. 

Wassergefährdende Stoffe sind nach dem Wasserhaushaltsgesetz Stoffzubereitungen oder Gemische, die dauernd oder in nicht unerheblichem Maße nachteilige Veränderungen der Wasserbeschaffenheit herbeiführen können. Entsprechend ihrer Gefährlichkeit werden Sie in drei Wassergefährdungsklassen – schwach, deutlich und stark wassergefährdend – eingeteilt. Allgemein wassergefährdende Stoffe werden auch erfasst. Diese sind unstrittig wassergefährdend, ihre Einstufung ist jedoch wegen komplexer und/oder variierender Zusammensetzung nur schwer möglich (bspw. Abfälle oder in der Landwirtschaft anfallende Schadstoffe). 

Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie auf den Internetseiten des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern unter Umwelt. Der Statistische Bericht "Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen 2022" (Kennziffer Q133 2022 00) kann kostenfrei im PDF- und XLSX-Format heruntergeladen werden. 

Weitere Auskünfte erteilt Frau Frauke Kusenack, Telefon 0385 588-56043.