Auswirkungen von Corona-Krise und Lockdown

Rückgang des Bruttoinlandsprodukts 2020 um 3,2 Prozent

Nr.15/2021  | 30.03.2021  | StatA MV  | LAiV - Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern

Nach Berechnungen des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, dem auch das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern angehört, sank das Bruttoinlandsprodukt in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2020 aufgrund des Lockdowns und der Folgewirkungen durch die Corona-Pandemie preisbereinigt um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (Bundesdurchschnitt: - 4,9 Prozent; neue Länder ohne Berlin: - 4,0 Prozent). Das Bruttoinlandsprodukt gibt den Wert aller Güter und Dienstleistungen an, die in einem Jahr innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft erwirtschaftet werden und ist damit umfassender Ausdruck für die volkswirtschaftliche Gesamtleistung. Mecklenburg-Vorpommern hatte mit einem Bruttoinlandsprodukt von 46 012 Millionen EUR an der Gesamtwirtschaftsleistung Deutschlands einen Anteil von 1,4 Prozent.

In Mecklenburg-Vorpommern ist dieser Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,2 Prozent der Stärkste seit Bestehen des Landes. Selbst im Krisenjahr 2009 sank das Bruttoinlandsprodukt des Landes nicht in so erheblichem Ausmaß (- 1,2 Prozent).

Die Corona-Pandemie hinterließ im Jahr 2020 deutliche Spuren in fast allen Wirtschaftsbereichen. So sank die Bruttowertschöpfung des Produzierenden Gewerbes preisbereinigt gegenüber dem Vorjahr um 5,0 Prozent (Bundesdurchschnitt: - 7,5 Prozent). Innerhalb dieses wichtigen Bereiches der Gesamtwirtschaft war die Wirtschaftsleistung des Verarbeitende Gewerbes um - 1,7 Prozent rückläufig (aber Bundesdurchschnitt: - 10,5 Prozent). Das Verarbeitende Gewerbe hat einen Anteil an der Wirtschaftsleistung des Landes von 10,9 Prozent. Im Baugewerbe stieg dagegen die Bruttowertschöpfung gegenüber 2019 um 0,3 Prozent an (Bundesdurchschnitt: + 2,8 Prozent).

Einen Rückgang der Bruttowertschöpfung wies 2020 auch der Dienstleistungsbereich mit - 3,5 Prozent aus (Bundesdurchschnitt - 4,3 Prozent). Besonders negativ innerhalb dieses Gesamtbereichs verlief die Entwicklung im Unterbereich Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation mit - 4,2 Prozent (Bundesdurchschnitt: - 4,9 Prozent). Aber auch in den Unterbereichen Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister einschließlich Grundstücks- und Wohnungswesen (- 3,5 Prozent; Bundesdurchschnitt: - 3,8 Prozent) sowie öffentliche und sonstige Dienstleister einschließlich Erziehung und Gesundheit (- 3,0 Prozent; Bundesdurchschnitt: - 4,4 Prozent) war die Wirtschaftsleistung rückläufig.

Im Bereich Land- und Forstwirtschaft einschließlich Fischerei war die preisbereinigte Entwicklung der Bruttowertschöpfung dagegen positiv (+ 4,8 Prozent; Bundesdurchschnitt: - 0,7 Prozent). Der Anteil an der Gesamtwirtschaftsleistung beträgt hier aber nur 2,8 Prozent.

Die Zahl der Erwerbstätigen sank im Jahr 2020 um 1,4 Prozent - und damit wesentlich langsamer als das Bruttoinlandsprodukt - gegenüber dem Vorjahr. Das hatte einen preisbereinigten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts je Erwerbstätigen im Land um 1,9 Prozent zur Folge (Bundesdurchschnitt: - 3,9 Prozent). Das Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen je Erwerbstätigen erreichte 2020 somit 82,7 Prozent des Bundesdurchschnitts (2019: 80,8 Prozent). Das waren 61 525 EUR je Erwerbstätigen.

Weitere Auskünfte erteilt Frau Dr. Margit Herrmann, Telefon 0385 588-56042.