2020 Rückgang der Zahl der Erwerbstätigen im Land um 1,4 Prozent
Die Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Mecklenburg-Vorpommern sank bedingt durch die Auswirkungen von Lockdown und Corona-Pandemie gegenüber dem Vorjahr um 10 300 Personen bzw. um 1,4 Prozent (Deutschland: - 1,1 Prozent; neue Länder ohne Berlin: - 1,3 Prozent). Das ist das Ergebnis der zweiten, nunmehr auf Jahresdaten basierenden Berechnung des Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder, dem auch das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern angehört. Die unterjährige Betrachtung zeigt, dass es jeweils im 2. bis 4. Vierteljahr 2020 zu einem Arbeitsplatzabbau kam.
In Mecklenburg-Vorpommern hatten im Jahresdurchschnitt 2020 somit 747 900 Erwerbstätige einen Arbeitsplatz, darunter 681 700 als Arbeitnehmer (- 1,1 Prozent) und wiederum darunter 64 900 als
marginal Beschäftigte (- 8,1 Prozent). Der Anteil der marginal Beschäftigten an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort Mecklenburg-Vorpommern betrug somit nur noch 8,7 Prozent (Deutschland: 10,8 Prozent), 2019 waren es noch 9,3 Prozent. 8,8 Prozent (Deutschland: 8,9 Prozent) der Erwerbstätigen waren 2020 als Selbstständige und mithelfende Familienangehörige tätig. Ihre Zahl sank um 4,2 Prozent gegenüber 2019 (Deutschland: - 3,7 Prozent).
Im Jahresdurchschnitt 2020 sank auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erstmals wieder seit über zehn Jahren.
Die Corona-Pandemie hinterließ im Jahr 2020 in Mecklenburg-Vorpommern deutliche Spuren in fast allen Wirtschaftsbereichen: Von den insgesamt 10 300 weggefallenen Arbeitsplätzen entfielen 84,7 Prozent auf die Dienstleistungsbereiche. Hier betrug der Rückgang der Erwerbstätigkeit somit 1,5 Prozent (Deutschland: - 0,9 Prozent). Im Unterbereich Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation ging dabei die Beschäftigung um 2,6 Prozent zurück (Deutschland: - 1,8 Prozent). Im Bereich der Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister einschließlich Grundstücks- und Wohnungswesen sank die Erwerbstätigenzahl sogar um 4,1 Prozent (Deutschland: - 2,2 Prozent). Im Unterbereich der öffentlichen und sonstigen Dienstleister, Erziehung und Gesundheit einschließlich privater Haushalte wurden aber dagegen 0,4 Prozent neue Arbeitsplätze geschaffen (+ 1 100; Deutschland: + 0,6 Prozent).
Im Produzierenden Gewerbe kam es zu einem Arbeitsplatzabbau um 0,7 Prozent (Deutschland: - 1,6 Prozent). Innerhalb des Produzierenden Gewerbes sank dabei die Arbeitsplatzzahl im Verarbeitenden Gewerbe um 1,2 Prozent (- 1 000; Deutschland: - 2,5 Prozent). Im Baugewerbe war die Beschäftigung weniger stark rückläufig (- 0,5 Prozent; Deutschland: + 0,7 Prozent).
Im kleinsten Bereich der Wirtschaft, der Land- und Forstwirtschaft einschließlich Fischerei, nahm die Erwerbstätigenzahl um 2,3 Prozent ab (Deutschland: - 3,5 Prozent).
In der Landwirtschaft wurde in jeweils allen Quartalen des Jahres 2020 Beschäftigung abgebaut, während es dagegen im Produzierenden Gewerbe und in den Dienstleistungsbereichen noch im 1. Vierteljahr zu einem geringfügigen Zuwachs an Arbeitsplätzen kam.
Weitere Auskünfte erteilt Frau Dr. Margit Herrmann, Telefon 0385 588-56042.